Bei mehrsprachigen Websites gibt es einiges zu beachten, damit im Hinblick auf die Suchmaschinenoptimierung alles rund läuft. Wenn Sie international agieren und Kunden in verschiedenen Ländern ansprechen möchten, sollten Sie auch Ihre Website in verschiedenen Sprachen anbieten. Was es dabei aus SEO-Sicht zu berücksichtigen gibt, erfahren Sie in unserem neuen Blogbeitrag.
Was ist mehrsprachige Suchmaschinenoptimierung?
Mehrsprachiges bzw. internationales SEO hat wie auch das herkömmliche SEO das Ziel, eine Website möglichst weit oben in den organischen Suchergebnissen zu platzieren. Bei internationalen SEO bezieht sich das Ganze in der Regel nicht nur auf ein bestimmtes Zielland, sondern auf Mehrere. So ist es möglich, Ihre Website auf alle Länder auszurichten, die für Sie relevant sind. Ihre Kunden und Interessenten können Ihre Website dadurch auch in einer anderen Sprache und über andere Suchmaschinen finden.
Die Basis schaffen
Um eine internationale Seite zu erstellen, sollte man zuerst diese grundlegenden Fragen beantworten:
- Auf welches Land bzw. welche Länder zielt die Website? (Länder-Targeting)
- Welche Sprache findet man auf der Website? (Sprach-Targeting)
- Wie muss der Content für die entsprechende Sprache angelegt und gepflegt werden. (Content-Targeting).
Es ist nicht nötig, immer allen diesen Punkten Beachtung zu schenken. Denn wenn Sie beispielsweise alle englischsprachigen Kunden ansprechen möchten, egal aus welchem Land diese kommen, ist Punkt eins nicht relevant.
Technische Möglichkeiten zur Einrichtung von Mehrsprachigkeit
Generell gibt es drei Möglichkeiten, für die technische Einrichtung einer mehrsprachigen Website. Die Verwendung:
- einer Top-Level-Domain (ccTLD),
- einer Subdomain,
- oder eines Unterverzeichnisses bzw. von Sprachparametern.
Bei Top-Level-Domains werden am Ende der jeweiligen URL die entsprechenden Ländercodes angehängt, also beispielsweise „.de“ für Deutschland oder „.fr“ für Frankreich. Dadurch wird zwar schnell deutlich, in welcher Sprache die Website verfasst ist. Jedoch ist diese Variante aufwendig in der Pflege und relativ kostenintensiv.
Bei Subdomains werden die Sprachen innerhalb der Domains angezeigt, beispielsweise „https://deutsch.example.com/“. Diese Option sendet nicht so eindeutige Signale wie die ccTLD. Dafür ist diese in Wartung und Pflege deutlich günstiger.
Bei Unterverzeichnissen oder Sprachparametern wird ein Hinweis auf die Sprache am Ende der URL hinzugefügt, beispielsweise „https://www.example.com/de/“ oder „https://www.example.com/?lang=de-de“. Diese Möglichkeit ist besonders pflegeleicht und günstig in der Wartung. Allerdings muss hierbei technisch alles korrekt angelegt sein, damit Suchmaschinen die Sprachen korrekt auslesen können.
Einrichtung von mehrsprachigem SEO im WordPress
Im WordPress bietet die Kombination der Plugins Yoast SEO und WPML die perfekte Verknüpfung für die Erstellung von mehrsprachigen suchmaschinenoptimierten Websites. Mit Yoast SEO können Sie jede einzelne Seite optimieren, indem Sie beispielsweise Title und Description vergeben. WPML ist wiederum ein Plugin zur Erstellung von Mehrsprachigkeit. Damit lässt sich eine Seite in mehreren Sprachen erstellen und miteinander verknüpfen.
Damit Google die Sprache der Website in den richtigen Kontext setzen kann, benötigt es die Information über die verwendete Sprache. WMPL hinterlegt automatisch für jede Seite diese Informationen: Welche Sprache hat die jeweilige Seite und welche ist eine dazugehörige Übersetzung.
Im Quelltext finden Sie diese Informationen anhand des sogenannten hreflang-Attributs. Dieses wird in den Head-Bereich einer Seite eingefügt. Darin enthalten ist die Info zur verwendeten Sprache für die Suchmaschine. Um zu kontrollieren, ob Seiten verschiedener Sprachen richtig angelegt und miteinander verknüpft sind, kann die Browser-Erweiterung „Hreflang Tag Ckecker“ genutzt werden.
Laut Google darf zudem bei mehrsprachigen Websites keine der Versionen als Canonical festgelegt werden. Die unterschiedlichen Seiten müssen die Möglichkeit haben unabhängig voneinander ranken zu können. Legt man dennoch eine bestimmte Sprache als Canonical fest, kann es passieren, dass Google nur noch diese Version in der Suche berücksichtigt. Das kann auch dazu führen, dass in manchen Ländern die falsche Sprachversion in den Suchergebnissen angezeigt wird. Möchte man auf internationalen Websites Canonical-URLs festlegen, dann muss das jeweils für die einzelnen Sprachen separat geschehen. Dazu muss im Hreflang-Verweis die jeweilige Canonical URL angeben werden.
Das A und O auch bei mehrsprachigem SEO: Keywords recherchieren und Inhalte ausarbeiten
Eine bloße Übersetzung der Inhalte in andere Sprachen kann ausreichend sein. Manchmal ist es allerdings notwendig, für eine anderssprachige Zielgruppe umzudenken. Unterschiedliche kulturelle, wirtschaftliche oder geografische Beweggründe können bei Menschen aus anderen Ländern zu anderen Intensionen oder Suchverhalten führen. Am besten lässt sich das anhand einer Keyword-Recherche herausfinden. Dabei werden die wichtigsten, am häufigsten gesuchten und lukrativsten Schlüsselwörter für eine Webseite in einem bestimmten Zielmarkt identifiziert. Besondere Ausdruckweisen einer bestimmten Sprache, wie beispielsweise Umgangssprache oder dialektische Unterschiede, sollten dabei ebenfalls berücksichtig werden. Wenn relevante Keywords recherchiert wurden, sollten die Texte anhand dieser übersetzt und optimiert werden.
Was muss alles übersetzt werden?
Es reicht nicht, nur den Inhalt zu übersetzen, der Ihnen sofort ins Auge springt. Wie bereits erwähnt, müssen auch die sogenannten Metadaten sowie sämtliche andere „versteckte“ Inhalte übersetzt werden, damit die Website in der gewünschten Sprache gute Rankings erhält. Deswegen sollte bei der Übersetzung unbedingt auf Vollständigkeit geachtet werden. Das heißt: Alle Inhalte sind in die neue Sprache zu übertragen.
Hier eine kleine Checkliste, was neben dem Fließtext noch alles übersetzt werden muss:
- Page Titel
- Meta-Description
- Texte, inklusive aller Überschriften
- Bild-URLs
- Alt-Attribute
- Bildunterschriften
- Verlinkte URLs
- Title-Tags in Links
- Infos in den Markups
Den Algorithmus mit den richtigen Infos füttern
Damit die Website am Ende bei den gewünschten Suchergebnissen erscheint, muss der Algorithmus die richtigen Informationen erhalten. Neben der Qualität des Contents, welcher essenziell ist, ist auch die technisch korrekte Einrichtung der Mehrsprachigkeit wichtig.
Diese fünf grundlegenden Fakten sollten dabei berücksichtigt werden:
Suchmaschinen müssen…
- … verstehen, worum es auf Ihrer Website geht.
- … die Struktur Ihrer Website verstehen.
- … den Sinn jeder einzelnen Seite verstehen.
- … wollen wissen, in welcher Sprache die verschiedenen Seiten verfasst sind.
- … wollen wissen, was die Übersetzung wovon ist.
Wir hoffen unser Blogbeitrag konnte Ihnen das Thema mehrsprachiges SEO etwas näherbringen. Jetzt können Sie international mit Ihrer Website durchstarten.
Und sollten Sie noch Fragen haben oder Hilfe bei der Umsetzung benötigen, sind wir gern für Sie da.
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