Einbrechende Besucherzahlen und stark sinkende Seitenaufrufe, weil Website-Besucher das Tracking ablehnen.
Das ist der Fokus dieses Beitrags:
- Traffic-Mess-Einbruch – Verlust von Analytics Messwerten
- Die DSGVO ist Schuld – Warum? – Probleme bisheriger Analyse-Tools
- Matomo – erst tracken, dann fragen! – Die Alternative zu Google Analytics sowie Vor- und Nachteile
- TLDR – Mini-Fazit und Empfehlungen
1. Traffic-Mess-Einbruch
So kann die Datenerfassung aussehen, wenn Webseitenbesucher durch DSGVO-konforme Anwendung bei Google Analytics dem Tracking nicht zustimmen. Hier ist in drei Beispielen zu sehen, welche Auswirkungen das hat.
Quelle: Google Analytics Accounts (12.07.18)
2. Die DSGVO ist Schuld – Warum?
Seit Ende Mai lassen sich deutliche Einbrüche bei den Besucherzahlen erkennen, wenn Google Analytics datenschutzkonform auf einer Website implementiert ist. Das liegt daran, dass zuerst der Website-Besucher aktiv einwilligen muss bevor Google Analytics zum Einsatz kommen darf. Diese Zustimmung ist erforderlich, weil die Daten an den Server des Drittanbieters Google übertragen werden.
Viele Besucher bewegen sich ohne diese Zustimmung auf Webseiten. Dadurch werden wichtige Datenmengen nicht erfasst um eine fundierte statistische Grundlage zum Besucherverhalten und Optimierungspotential auf der Website zu erhalten.
Am 25. Mai 2018 trat die Datenschutz-Grundverordnung (kurz: DSGVO) innerhalb der Europäischen Union in Kraft. Inbesondere Unternehmen, die auf die benutzerspezifischen Daten angewiesen sind, müssen den Spagat zwischen Rechtssicherheit und Datenakquirierung bewältigen. Durch die DSGVO dürfen eben diese Daten bei Anwendungen von Drittanbietern nur noch mit Einwilligung der Besucher erfasst werden. Diese wird über die „Cookie Notice“ eingeholt oder abgelehnt.
Weiterhin ist die Nutzung von Webanalyse-Tools wie Google Analytics problematisch, da der Fokus nun vermehrt auf Datensicherheit und Datenhoheit gelegt wird, denen der Marktführer nicht gut gerecht wird. Dementsprechend bietet sich Matomo als eine echte Google Analytics Alternative an, da es sich im Vergleich zum Marktführer im Sinne der neuen DSGVO anwenden lässt und Websitebetreiber weiter mit einer guten Datenbasis arbeiten können.
Es ist deutlich zu sehen, dass im gleichen Zeitraum über Matomo fast zweidrittel mehr Webseitenbesucher gemessen wurden, als bei Google Analytics (DSGVO konform eingebunden). Der Vorjahresvergleich der Anayltics Zahlen zeigt ebenfalls einen deutlichen Rückgang der gemessenen Besucher im Jahr 2018 und unterstreicht damit, dass für viele Marketer und Webseitenbetreiber die Datengrundlage und damit die Entscheidungsgrundlage nach der DSGVO über Google Analytics nicht mehr geben ist. Matomo stellt damit definitiv eine Alternative zu Google Analytics dar.
3. Matomo – erst tracken, dann fragen!
Sie können als Alternative die kostenfreie Analyse-Software Matomo selbstgehostet für ihre Website einsetzen. Im Gegensatz zu Google Analytics werden die erhobenen Daten auf dem eigenen Server gespeichert. So muss keine aktive Zustimmung der Besucher eingeholt werden.
Wikipedia beschreibt Matomo, ehemals Piwik, als eine Open-Source-Anwendung für Webanalytik. Prinzipiell verfolgt die Anwendung den gleichen Zweck wie Google Analytics – das Sammeln kundenspezifischer Daten durch Tracking. Man unterscheidet zwischen der selbstgehosteten Anwendung auf einem eigenen Server (kostenfrei) und einem kostenfreien Web-Angebot, welches jedoch Hosting-Gebühren mit sich bringt. Wer Matomo nicht auf einem eigenen Server installieren kann oder möchte, dem steht eine Cloud-Version zur Verfügung, welches nach 30-tägiger Testphase, ebenfalls kostenpflichtig wird.
Zwar besitzt das Webanalyse-Tool, mit zwei Prozent, einen geringen Marktanteil, kann allerdings mit drei Millionen aktiven Usern beweisen, welches Potential in ihm steckt. In Sachen Popularität kann Matomo noch nicht mit dem Marktführer mithalten, jedoch offenbaren sich beim Vergleich der beiden Anwendungen deutliche Unterschiede, welche die Google Analytics Alternative Matomo in die Pole Position befördern.
Die Vorteile des selbstgehosteten Matomo
- Matomo läuft (im Vergleich zu Analytics) auf einem eigenen Server
- strikte Einhaltung der DSGVO (Rechtssicherheit bzgl. Kundendaten)
- Datenhoheit liegt beim Seitenbetreiber
- sehr hohe Datenqualität
- Tracking ohne aktive Zustimmung des Benutzers (Cookies) möglich
weitere Vorteile
- keine Speicherlimits
- Customer-Tracking möglich
- genauere Analyse der Gesamtperformance und des Nutzerverhaltens
- kein Google Analytics Sampling
- keine Blockade durch AdBlocker
- Herausfiltern von Referrer-Spam durch Blacklist
- Erweiterung um bis zu 70 Plug-ins möglich
- Vorhandensein eines eigenen Tag-Managers
- kostenfreie Apps für Android und iOS
- Verknüpfung mit Search Console und AdWords möglich
Die Nachteile des selbstgehosteten Matomo
- eigenständige Installation des Tools
- Self-Hosting – für die Sicherheit der Kundendaten muss der Seitenbetreiber Sorge tragen
- Zusammenspiel von Analytics mit AdWords momentan noch besser
Benötigen Sie Hilfe bei der Installation von Matomo? Das können wir für Sie erledigen:
Vollständige Einrichtung von Matomo
- vollständige Matomo Installation auf Ihrem Web-Server
- DSGVO konforme Grundkonfiguration
- OptOut Link im Datenschutzbereich ihrer Website
- Installation der kostenfreien Plugins zu Matomo
4. TLDR – Für wen empfiehlt sich Matomo?
- Webseiten-Betreiber, welche nur die einfachste Google Analytics Version benutzen
- Webseiten-Betreiber, welche den größtmöglichen Datenbestand möchten
Die nicht vorhandenen Speicherlimits, sowie eine unbegrenzte Anzahl an Projekten pro Account machen die Google Analytics Alternative für Unternehmen lukrativ, welche eine große Menge an Daten auswerten. Aber auch wenn Ihr Unternehmen nur wenige Kundendaten auswertet, bietet sich Matomo an, denn die sehr hohe Datenqualität sorgt dafür, dass sie Ihre Kunden exakt charakterisieren können. Die Liste der Nutznießer kann selbstverständlich noch um Privatpersonen erweitert werden, welche ebenfalls weniger Daten zum Auslesen nutzen. Denn bereits in der Grundversion der Standardanwendung ist das Webanalyse-Tool auf kleinere Webseiten ausgerichtet und für diese geeignet. Der vollständige funktionale Ausbau von Matomo für alle Online-Marketing-Bedürfnisse erfolgt dann über die Installation zahlreicher Plug-ins.
Für alle gilt jedoch: Matomo schafft Ihnen Rechtssicherheit im Bezug auf die gesammelten Kundendaten. Dank der strikten Einhaltung der DSGVO können Abmahnungen direkt im Vorfeld vermieden werden und die Privatsphäre der Benutzer ist gewährleistet. Bezüglich der Stolpersteine kann man die DSGVO umgehen. Aufgrund der Kompatibilität mit gängigen Tools wie Adwords können Seitenbetreiber ihre gewohnten Arbeitsweise weitgehend beibehalten. Aber auch für Neueinsteiger ist Matomo eine Möglichkeit, ihre Conversions- und Verkaufsziele strukturiert zu realisieren. Da das selbstgehostete Webanalyse-Tool auf einem eigenen Server läuft, muss es natürlich auch eigenständig installiert werden, wofür ein gewisses technisches Know-How verlangt wird.
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